.

Diabetikerwarnhunde

Schon seit Jahren ist bekannt, dass es Hunde gibt, die im Zusammenleben mit ihrem Menschen diesen vor drohenden Gefahren wie Unterzuckerungen, epileptischen Anfällen, Herzattacken und sogar Krebs warnen können.

Apricot Pudel mit Kenndecke

Besonders für die Typ 1 - Diabetiker/innen, die ihre Unterzuckerungen nicht oder kaum wahrnehmen, können diese Hunde lebensrettend sein. Während einer Hypoglykämie finden chemische Prozesse im Körper statt, die der Hund im Atem und Schweiß riechen kann.

Ein solcher Hund benötigt besonders viel Einfühlungsvermögen, um die begleitenden Verhaltensänderungen “seines” Menschen zu erkennen und in sein Warnverhalten mit einfließen zu lassen, denn neben dem Geruch verändern sich bei einer Unterzuckerung auch Körperhaltung, Atmung und Muskelspannung.

 

Diabetikerwarnhunde werden grundsätzlich in unterschiedlichem Umfang als Assistenzhund ausgebildet.

Bei den meisten unserer Teams ergeben sich aus dem Warnhundtraining jedoch drei klassische Hauptelemente als Aufgabe für die Hunde:

  1. Hypoglykämien (Unterzuckerungen) und Hyperglykämien (Überzuckerungen) seines Menschen erkennen
  2. Daraufhin ein entsprechendes Anzeigeverhalten zeigen, um seinen Menschen zu warnen und zur Messung des Blutzuckerspiegels anzuregen.
    Das Anzeigen erfolgt durch Scharren, Bellen oder Stupsen, Apportieren eines Medizin-Beutels und Betätigen einer Notfall-Klingel.
  3.  Auf besonderen Wunsch Türen öffnen und Hilfe bei Familienmitgliedern einfordern

Bei der Ausbildung der Diabetikerwarnhunde hat sich die Form der Selbstausbildung bewährt. Dabei lassen sich die Hundehalter/innen von uns anleiten, ihren eigenen Hund auszubilden. Aus unserer Sicht ist bei diesem Ausbildungsweg besonders schön, dass diese Hunde nur in engem Kontakt mit ihrem Besitzer ausgebildet werden und nicht (wie beispielsweise bei der Ausbildung von Blindenführhunden) eine lange Trainingszeit in einer Ausbildungsstätte durchlaufen, um später in ein neues Zuhause zu wechseln.

Prinzipiell ist übrigens beinahe jeder Hund geeignet. Besonders vorteilhaft ist es, mit einem Welpen anzufangen, wenn die eigene Lebenssituation das zulässt. Aber es gibt auch viele gute Beispiele für eine erfolgreiche Ausbildung älterer Hunde. 
In der Zwischenzeit gehen sogar auch einige Hunde aus dem Tierschutz mit gutem Beispiel voran.
Mancher Diabetiker hat aber vielleicht auch bereits schon einen Hund, der auf seine Blutzuckerschwankungen reagiert und fragt sich lediglich: "Wie bringe ich ihm denn jetzt noch bei, mich zu wecken oder Hilfe zu holen?"
Auch hier stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Seite, um den "Feinschliff" zu unterstützen.

Ein weiterer, gewinnbringender Nebeneffekt der Hunde ist übrigens, dass schon das Leben mit einem Hund die Situation eines chronisch kranken Menschen verbessern kann. Die Hunde warnen häufig schon eher, als dass die Technik sich meldet und die zusätzliche Bewegung bringt auch eine Verbesserung der Blutzuckerwerte. Ein Hund bereichert die Familie und fördert ganz allgemein das Wohlbefinden der Betroffenen.